Was ist der Oskar Kindersparplan?

Der Oskar Kindersparplan ist ein digitaler Vermögensverwalter speziell für Familien, der automatisiert in breit gestreute ETF-Portfolios investiert. Entwickelt vom Fintech-Unternehmen Oskar, richtet sich das Angebot vor allem an Eltern, Großeltern und Paten, die langfristig Vermögen für Kinder aufbauen möchten – ohne sich mit Einzelaktien, ETF-Auswahl oder Rebalancing beschäftigen zu müssen.

Das Besondere: Oskar setzt auf ein Familienmodell, bei dem die Verwaltungsgebühr nicht pro Kind, sondern einmal für die gesamte Familie anfällt. Das macht den Kindersparplan besonders attraktiv für Familien mit mehreren Kindern.

Technisch basiert Oskar auf einer ETF-Strategie mit weltweiter Diversifikation. Je nach gewähltem Risikoprofil investiert der Robo-Advisor in verschiedene Anlageklassen: Aktien-ETFs, Anleihen-ETFs und teilweise auch Rohstoff-ETFs. Die Portfolios werden automatisch überwacht und bei Bedarf neu ausbalanciert.

Wie funktioniert der Oskar Kindersparplan?

Die Einrichtung eines Oskar Kindersparplans ist einfach und digital:

Schritt 1: Registrierung und Risikoprofil Eltern oder Erziehungsberechtigte erstellen ein Konto auf der Oskar-Website oder App. Dabei wird ein Fragebogen ausgefüllt, der die Risikobereitschaft ermittelt. Oskar bietet fünf Strategien an – von defensiv (mehr Anleihen) bis offensiv (mehr Aktien).

Schritt 2: Depot eröffnen Das Depot läuft auf den Namen des Kindes. Dafür werden Geburtsurkunde und Ausweisdokumente hochgeladen. Die Legitimation erfolgt per VideoIdent. Die Depotführung übernimmt die Baader Bank.

Schritt 3: Sparplan einrichten Eltern legen fest, wie viel monatlich investiert werden soll. Der Mindestbetrag liegt bei 25 Euro pro Monat. Es sind auch Einmalzahlungen möglich, etwa zu Geburtstagen oder von Großeltern.

Schritt 4: Automatisches Investieren Oskar investiert das Geld automatisch in ein Portfolio aus 10 bis 12 ETFs. Die Aufteilung erfolgt je nach Risikoprofil. Typische ETFs sind MSCI World, MSCI Emerging Markets, Euro-Anleihen oder Gold-ETCs.

Schritt 5: Rebalancing Wenn sich Marktentwicklungen stark verändern, gleicht Oskar das Portfolio automatisch aus. Das bedeutet: Gewinn-ETFs werden teilweise verkauft, um in günstigere Positionen zu investieren. Dieser Prozess erfolgt ohne Zutun der Eltern.

Schritt 6: Zugriff ab 18 Jahren Mit Volljährigkeit erhält das Kind vollen Zugriff auf das Depot. Bis dahin verwalten die Eltern das Vermögen treuhänderisch.

Kosten und Gebühren im Detail

Die Kosten des Oskar Kindersparplans setzen sich aus zwei Komponenten zusammen:

Verwaltungsgebühr (Oskar):

  • 0,8 Prozent pro Jahr bei bis zu 10.000 Euro Depotwert
  • 0,7 Prozent pro Jahr bei 10.000–50.000 Euro
  • 0,6 Prozent pro Jahr ab 50.000 Euro
  • Kinder-Depots erhalten zusätzlich 0,1 Prozentpunkte Rabatt

ETF-Kosten (TER):

  • Durchschnittlich 0,17 Prozent pro Jahr
  • Diese Kosten fallen direkt im ETF an und werden von den Fondsgesellschaften berechnet

Keine weiteren Kosten:

  • Keine Ausgabeaufschläge
  • Keine Depotgebühren
  • Keine Transaktionskosten beim Rebalancing
  • Keine versteckte Verwaltungskosten

Rechenbeispiel: Bei einem monatlichen Sparplan von 100 Euro über 18 Jahre und einer angenommenen Rendite von 6 Prozent pro Jahr ergibt sich:

  • Eingezahlt: 21.600 Euro
  • Endwert (vor Kosten): ca. 38.700 Euro
  • Kosten (0,8 Prozent Oskar + 0,17 Prozent ETF): ca. 1.850 Euro
  • Endwert nach Kosten: ca. 36.850 Euro

Im Vergleich zu klassischen Fondssparplänen mit Ausgabeaufschlägen von 5 Prozent und höheren Verwaltungsgebühren spart man mit Oskar mehrere Tausend Euro.

Das Familienmodell: Ein Depot für mehrere Kinder

Das Oskar Familienmodell ist das Alleinstellungsmerkmal des Anbieters. Es funktioniert so:

Eine Gebühr für die ganze Familie: Statt pro Kind eine Verwaltungsgebühr zu zahlen, wird die Gebühr nur einmal für alle Familien-Depots berechnet. Konkret bedeutet das:

  • Ein Kind mit 100 Euro Sparplan: 0,8 Prozent Gebühr
  • Drei Kinder mit je 100 Euro (300 Euro gesamt): ebenfalls nur 0,8 Prozent auf die Gesamtsumme

Kostenfreie Kinder-Depots: Bis zu 10 Kinder können kostenfrei in einem Familienverbund verwaltet werden. Jedes Kind erhält ein eigenes Depot, aber die Gebührenberechnung erfolgt auf Basis der gesamten Familienanlagesumme.

Rabatt für Kinder: Kinder-Depots erhalten einen zusätzlichen Rabatt von 0,1 Prozentpunkten. Das bedeutet:

  • Erwachsenen-Depot: 0,8 Prozent
  • Kinder-Depot: 0,7 Prozent

Praxisbeispiel: Familie Müller spart für drei Kinder:

  • Kind 1: 50 Euro monatlich
  • Kind 2: 75 Euro monatlich
  • Kind 3: 100 Euro monatlich
  • Gesamt: 225 Euro monatlich

Ohne Familienmodell würden bei anderen Anbietern dreimal Verwaltungsgebühren anfallen. Bei Oskar zahlt Familie Müller nur einmal 0,7 Prozent auf die gesamte Anlagesumme – eine erhebliche Ersparnis.

Performance: Wie entwickelt sich der Oskar Kindersparplan?

Die Performance des Oskar Kindersparplans hängt vom gewählten Risikoprofil ab. Historische Daten zeigen:

Strategie 50 (ausgewogen, 50 Prozent Aktien):

  • Durchschnittliche Rendite (2021–2024): ca. 4,2 Prozent pro Jahr
  • Schwankungsbreite: moderat
  • Geeignet für: Mittlere Anlagehorizonte (10–15 Jahre)

Strategie 70 (wachstumsorientiert, 70 Prozent Aktien):

  • Durchschnittliche Rendite (2021–2024): ca. 5,8 Prozent pro Jahr
  • Schwankungsbreite: mittel bis hoch
  • Geeignet für: Langfristige Sparpläne (15–20 Jahre)

Strategie 90 (offensiv, 90 Prozent Aktien):

  • Durchschnittliche Rendite (2021–2024): ca. 7,1 Prozent pro Jahr
  • Schwankungsbreite: hoch
  • Geeignet für: Sehr langfristige Anlagen (ab 18 Jahren)

Wichtig: Diese Werte basieren auf Vergangenheitsdaten und sind keine Garantie für zukünftige Entwicklungen. Besonders in Krisenzeiten (wie 2022) können auch negative Jahre auftreten. Langfristig zeigt die Börsenhistorie jedoch, dass diversifizierte Portfolios positive Renditen erzielen.

Sicherheit und Regulierung

Die Sicherheit des Oskar Kindersparplans ist durch mehrere Faktoren gewährleistet:

BaFin-Regulierung: Oskar ist als Finanzportfolioverwalter von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassen und reguliert. Das bedeutet strikte Kontrollen und Transparenzpflichten.

Einlagensicherung: Die Kundengelder werden bei der Baader Bank verwahrt. Diese unterliegt der gesetzlichen Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Sollte die Bank insolvent werden, sind Kundengelder geschützt.

Getrennte Vermögensverwaltung: Oskar selbst hat keinen direkten Zugriff auf die Kundengelder. Die Depots laufen auf den Namen der Kinder, Oskar fungiert nur als Verwalter.

Diversifikation: Das Portfolio investiert in weltweit gestreute ETFs. Selbst wenn einzelne Unternehmen oder Regionen Probleme haben, bleibt das Risiko begrenzt.

Transparenz: Eltern können jederzeit in der App einsehen, wie das Geld investiert ist. Es gibt keine intransparenten Strukturen oder versteckte Anlageprodukte.

Für wen eignet sich der Oskar Kindersparplan?

Der Oskar Kindersparplan ist ideal für:

Familien mit mehreren Kindern: Das Familienmodell macht Oskar besonders attraktiv, wenn für mehr als ein Kind gespart wird. Die Kostenersparnis gegenüber anderen Anbietern ist erheblich.

Eltern ohne Börsenerfahrung: Wer sich nicht mit ETF-Auswahl, Rebalancing oder Depotführung beschäftigen möchte, findet in Oskar eine einfache Lösung. Alles läuft automatisch ab.

Langfristige Sparer: Oskar eignet sich besonders für Anlagehorizonte von 10 Jahren oder mehr. Der Zinseszinseffekt entfaltet sich bei monatlichen Sparplänen optimal.

Großeltern und Paten: Auch Verwandte können Einmalzahlungen leisten oder eigene Sparpläne für Enkelkinder einrichten. Das Depot bleibt aber auf den Namen des Kindes.

Nachhaltigkeitsbewusste: Oskar bietet auch nachhaltige Portfolios nach ESG-Kriterien an. Diese investieren nur in ETFs, die ökologische und soziale Standards erfüllen.

Weniger geeignet für:

  • Eltern, die selbst gerne ETFs auswählen und aktiv verwalten (DIY-Investoren)
  • Sehr kurze Anlagehorizonte (unter 5 Jahren), da Marktschwankungen zu Verlusten führen können
  • Familien, die nur ein Kind haben und sehr geringe Sparraten planen (unter 25 Euro) – hier können Direktinvestments in ETFs günstiger sein

Oskar Kindersparplan vs. andere Robo-Advisors

Wie schneidet Oskar im Vergleich zu anderen Robo-Advisors ab?

Oskar vs. Quirion:

  • Quirion hat niedrigere Gebühren (ab 0,48 Prozent), bietet aber kein Familienmodell
  • Quirion eignet sich eher für Einzelpersonen mit höheren Anlagesummen
  • Oskar ist benutzerfreundlicher und familienorientierter

Oskar vs. Scalable Capital:

  • Scalable Capital nutzt dynamisches Risikomanagement, Oskar setzt auf passive Strategien
  • Scalable Capital ist flexibler, Oskar einfacher
  • Für Kinder-Sparpläne ist Oskar durch das Familienmodell günstiger

Oskar vs. Growney:

  • Growney bietet ähnliche Familienmodelle, hat aber höhere Mindestanlagesummen
  • Oskar startet schon ab 1 Euro Einmalanlage, Growney ab 500 Euro
  • Beide setzen auf ETF-Portfolios, Performance ist vergleichbar

Oskar vs. DIY-ETF-Sparplan:

  • DIY-ETF-Sparpläne (z. B. bei Trade Republic) kosten oft weniger in Gebühren
  • Oskar nimmt dir aber ETF-Auswahl, Rebalancing und Verwaltung ab
  • Für Anfänger oder Familien mit wenig Zeit ist Oskar die bessere Wahl

Erfahrungen von Nutzern

Die Erfahrungen mit dem Oskar Kindersparplan sind überwiegend positiv:

Positives Feedback:

  • Sehr einfache Einrichtung und Bedienung
  • Familienmodell spart bei mehreren Kindern viel Geld
  • Transparente Kostenstruktur ohne versteckte Gebühren
  • Gute Performance in langfristigen Anlagezeiträumen
  • Kundenservice reagiert schnell und kompetent

Kritikpunkte:

  • Gebühren höher als bei reinen DIY-Lösungen
  • Keine Möglichkeit, eigene ETFs auszuwählen
  • App könnte mehr Analyse-Features bieten
  • Steueroptimierung (z. B. Verlustverrechnungstöpfe) muss manuell erfolgen

Fazit aus Community-Bewertungen: Oskar erhält in Foren und Bewertungsportalen durchschnittlich 4,2 von 5 Sternen. Besonders gelobt wird das Familienmodell. Kritik gibt es vor allem von erfahrenen Anlegern, die lieber selbst ETFs auswählen.

Steuerliche Aspekte beim Kindersparplan

Beim Oskar Kindersparplan gibt es steuerliche Besonderheiten:

Sparerpauschbetrag: Jedes Kind hat einen eigenen Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro (Stand 2025). Das bedeutet: Kapitalerträge bis 1.000 Euro sind steuerfrei. Bei einem durchschnittlichen Depot von 10.000 Euro und 6 Prozent Rendite fallen also keine Steuern an.

Grundfreibetrag: Zusätzlich gilt der Grundfreibetrag von 11.604 Euro (Stand 2025). Solange das Kind keine weiteren Einkünfte hat, bleiben auch darüber hinausgehende Kapitalerträge steuerfrei.

Freistellungsauftrag: Eltern müssen bei der Baader Bank einen Freistellungsauftrag für das Kind einreichen, damit der Sparerpauschbetrag berücksichtigt wird.

Schenkungssteuer: Einmalzahlungen von Eltern an Kinder sind bis 400.000 Euro (alle 10 Jahre) schenkungssteuerfrei. Großeltern können bis 200.000 Euro steuerfrei schenken.

Kindergeld-Anrechnung: Solange das Kind unter 25 Jahren ist und in Ausbildung, bleibt das Kindergeld bestehen – unabhängig vom Depotwert. Nur wenn das Kind selbst Einkünfte über 21.000 Euro pro Jahr erzielt, kann das Kindergeld entfallen.

Fazit: Lohnt sich der Oskar Kindersparplan?

Der Oskar Kindersparplan ist eine ausgezeichnete Wahl für Familien, die einfach, transparent und kosteneffizient für ihre Kinder investieren wollen. Besonders das Familienmodell hebt Oskar von anderen Robo-Advisors ab – wer für mehrere Kinder spart, spart bares Geld.

Vorteile: ✅ Familienmodell mit nur einer Verwaltungsgebühr ✅ Einfache Bedienung ohne Börsenwissen ✅ Transparente Kosten ohne versteckte Gebühren ✅ BaFin-reguliert und sicher ✅ Ab 25 Euro monatlich möglich ✅ Langfristig gute Performance

Nachteile: ❌ Höhere Gebühren als bei DIY-ETF-Sparplänen ❌ Keine individuelle ETF-Auswahl möglich ❌ App könnte mehr Features bieten

Empfehlung: Wenn du für deine Kinder langfristig Vermögen aufbauen möchtest, ohne dich intensiv mit Geldanlage beschäftigen zu müssen, ist Oskar eine hervorragende Lösung. Besonders Familien mit zwei oder mehr Kindern profitieren vom Familienmodell. Wer dagegen gerne selbst ETFs auswählt und aktiv verwaltet, findet bei DIY-Lösungen günstigere Alternativen – allerdings mit mehr Aufwand.

Langfristig zahlt sich der Oskar Kindersparplan aus – sowohl finanziell als auch durch die gesparte Zeit und Nerven. Für Einsteiger, die ihren Kindern einen soliden Start ins Erwachsenenleben ermöglichen wollen, ist Oskar eine klare Empfehlung. Mehr Details zum Anbieter findest du in unserem ausführlichen Oskar Robo Advisor Test.